TÜCS

die Tübinger Comic-Sammlung


Texte zu und über Comics

In diesem Bereich finden Sie Texte zum Thema "Comics" in einem sehr weitgefaßten Sinn. Das können Aufsätze mit wissenschaftlichem Charakter sein oder aber Artikel aus online verfügbaren Zeitschriften etc. Ziel ist, Material zur Auseinandersetzung mit Comics zu bieten. Daher scheuen wir auch gegebenenfalls nicht vor Positionen zurück, die wir ganz und gar nicht teilen. (Möglicherweise kommentieren wir sie!)

Üblicherweise führen die links zu den Originalfundstellen der Dokumente im Netz. Andernfalls haben wir uns die Genehmigung besorgt, sie an dieser Stelle zur Verfügung stellen zu dürfen. Geordnet sind die Texte derzeit nach dem Zeitpunkt ihres Erscheinens.

Für die TÜCS selbst entstandene Texte sind entsprechend gekennzeichnet. Zu den TÜCS-Autoren sowie zu Verwertungsgenehmigungen gibt es hier weitere Informationen.

Falls Dokumente im Dateiformat "PDF" vorliegen, benötigen Sie, um sie anzeigen zu können, den kostenlos erhältlichen ADOBE READER, den Sie sich hier herunterladen können.

Die letzte Prüfung der Links erfolgte am 12.3.10.

Eckart Sackmann (2007): Comics. Eine kommentierte Definition
(Original-PDF)
Ein nicht ganz kurzer, für den Brockhaus entstandener Lexikonartikel, der als Einführung in die Comic-Literatur gute Dienste leistet und auch mit einigen Abbildungen aufwartet. Er stammt von einem der wesentlichen Comicexperten Deutschlands, der u.v.a. auch Mitbegründer der "Gesellschaft für Comicforschung" ist.
Thomas Hummitzsch (2008): Im Reich der Mangas. "Das Dokument eines Selbstversuchs" mit zwei Werken von Jiro Taniguchi Der Comic-Rezensent Hummitzsch, offensichtlich bislang Mangas deutlich abhold, riskiert die Lektüre zweier Comic-Romane eines der Größten der Zunft. Eine engagierte Anregung auch für andere.
Burkhard Schröder (2008): Manga, Mädchen, Mohammed Ein Bericht im Netzmagazin telepolis über die Gründung zweier deutscher Online-Communities zu Cartoons mit einigen interessanten Bemerkungen über Mangas und Cartoons allgemein.

Die beiden Communities Toonsup und Toonpool sind auch auf der Linksseite verlinkt. (Links, nicht Rechts!)
Eckart Sackmann (2007): Comics sind nicht nur komisch. Zur Benennung und Definition
(Original-PDF)
Ein etwas längerer und auch anders akzentuierter Text von Eckart Sackmann als der oben genannte.

Er arbeitet sich am Problem des Begriffs "Comic" ab, der die Gesamtheit eines ganzen Bereichs der Literatur nur höchst unzureichend umschreibt.
Jochen Schmidt (2007): Schwierige Verwandtschaften

Dieser Artikel ist derzeit leider nicht erreichbar. Wir versuchen die Erlaubnis zu einem direkten Download bei der TÜCS zu zu bekommen.
Der Anglist Jochen Schmidt diskutiert in diesem Aufsatz aus der Ausgabe 07/02 (April) des Filmmagazins Schnitt mit dem Schwerpunkt "The Return of Comic & Film" die komplexen Beziehungen zwischen beiden Medien. Anmerkungen zu den Anfängen von Comic und Film folgen genaue Beobachtungen zu spezifischen Merkmalen filmischer wie comicbildlicher Konstruktion. Ausführlich geht Schmidt schließlich auf das Schaffen des französischen Regisseurs Alain Resnais ein, der sich in erstaunlich vielen seiner Filme inhaltlich wie konzeptionell mit Comics auseinandergesetzt hat.
Andrea Naica-Loebell (2007): Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern - Comic-Helden auf den Weltmeeren Ist es wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen? Noch dazu in der renommierten medien-politischen Online-Zeitschrift telepolis (vom 4.2.07)?

Das ist uns unklar.

Es ändert aber überhaupt nichts daran, daß dies ein hübscher kleiner Essay ist, der nicht zuletzt eine ganze Reihe interessanter Verlinkungen aufweist, z.B. zu einer Seite mit sorgsam nach Bänden und Seitenangaben aufgeschlüsselten Listen von Flüchen Kapitän Haddocks aus "Tim und Struppi".
Christian Grasser (2006): Marxistische Ninjas, homosexuelle Samurais und andere Nonkonformisten - Die japanische Comic-Szene jenseits des Manga-Mainstreams ein informativer Essay aus der Neuen Zürcher Zeitung vom 31.7.2006!
Von Japan lernen. Georg Tempel hofft, dass japanische Leseförderungs-Manga den Weg nach Deutschland finden (2006) ein im Juli 2006 veröffentlichtes Interview auf der Seite www.lesen-in-deutschland.de mit dem Verlags-, bzw. Programmchef von Egmont Manga & Anime (EMA), Ehapa Comic Collection (ECC) sowie vgs verlag und Franz Schneider Verlag.
Der Kult um den Comic. Zur Podiumsdiskussion „Visa nach Pisa – Comics als Mittel zur Leseförderung“ (2006) eine Fundstelle vom Dezember 2005 von der Seite www.lesen-in-deutschland.de. In journalistischem "Thema-pro-Minute-und-Satz"-Takt nennt sie gleichwohl einige bemerkenswerte Stichworte zu aktuellen Diskussionen um den Stellenwert von Comics.
Peter Lachnit (2005): Entenhausen, USA. Erinnerungen eines Micky-Maus-Lesers Wie man als Kind aus Micky-Maus-Heften für's Leben lernt; wenngleich nicht alles!
Urs Hangartner (2005): Kleine Schweizer Comic-Geschichte Ein knapper, aber informativer Artikel zum Thema, der DEN, jedenfalls einen der Urväter des Comics, Rodolphe Toepffer, in der Tat ein Schweizer, zitiert und auf sehr viele Namen von schweizer Comiczeichnern/autoren aufmerksam macht.
Georg Seeßlen (2005): Bilder für die Massen - Über die prekäre Beziehung von Comics und Film und die dunkle Romantik des Neoliberalismus im neueren Comic-Kino

Herbert Heinzelmann (2004): Comics und Kino – Im Schwindel der Beschleunigung
Zwei sehr verschiedene Aufsätze über zwei moderne Medien und deren Wechselbeziehungen.

Der erste stammt aus der Jungle World von einem der wesentlichen zeitgenössischen Filmtheoretiker.

Seeßlen diskutiert die parallelen Anfänge von Film und modernem Comic und kommt zu interessanten Vergleichen beider Medien.

In der Gegenwart angelangt gerät ihm die These vom eigentümlichen Verschmelzen von Film, Comic und auch Textmedien zum kulturpolitischen Rundumschlag. Da wird er gleichzeitig sehr theoretisch und sehr knapp für die unschuldigen, nicht die Tiefen und Höhen comic/filmtheoretischer Analyse gewohnten LeserInnen. Diskussionswürdig sind seine Überlegungen aber allemal!

Heinzelmann diskutiert auf etwas weniger hochfliegendem Niveau seine These von der gemeinsamen "Beschleunigung der Bilder" als Gegensatz zum "Begreifen und Kapieren". Er bringt einiges an Beispielen, und bei ihm möchte man am Ende noch weiter in die Tiefen und Höhen geführt werden, während man sich bei Seeßlen wünscht, diese jetzt etwas genauer erklärt zu bekommen.
Burkhard Ihme (o.J.): Montage in Film und Comic

Burkhard Ihme (o.J.): Montage im Comic (die aktualisierte und reichhaltiger illustrierte Fassung des vorigen Textes
(Original-PDF)

Burkhard Ihme (2004): Bewegung im Comic

(Zumindest "Bewegung im Comic" ist auch im Comic!-Jahrbuch 2005, 2004, Stuttgart: Interessenverband Comic e.V., S. 18-27, mit teils anderen, teils zusätzlichen Abbildungen erschienen.)
drei sehr konkret zum Thema argumentierende und mit vielen Bildbeispielen versehene Artikel.

Andrea Ossmann (2004): Phänomen Manga. Die Entstehungsgeschichte japanischer Comics und ihre Bedeutung für deutsche Verlage und Bibliotheken. Mit einer annotierten Titelliste.
(Der Link führt zu einer Übersichtssseite. Für Ossmann gibt es dann im Jahr 2004 4 PDF-Downloads: Hauptdatei: 2,8 MB, Anhang A: 4,5 MB, Anhang B: 66 KB, Anhang C: 88 KB)
eine relativ knappe (70 S.), aber gut lesbare und informative Diplomarbeit, die mit mehreren bemerkenswerten Anhängen aufwartet: Anhang A informiert auf 110 Seiten über neuere Manga-Serien (Stand Dez. 2003), nach Altersgruppen geordnet und inhaltlich kommentiert. Anhang B listet Manga-Verlage auf, und Anhang C liefert ein Begriffs-Glossar.
Ulrike Bischof und Horst Heidtmann (2004): Superman: Updated Version. Von Krypton nach Smallville (aus: Bulletin Jugend + Literatur 2 (2004), 28-29)
Original-PDF (93 KB)
ein knapper Text über neuere Entwicklungen (Comics, Filme, Sekundärliteratur) im Superman-Universum
Martin Wambsganß (2002): Comic-Leseempfehlungen
TÜCS-PDF
nicht mehr taufrische Liste mit grob nach Altersgruppen und spezifischer nach Themenbereichen gegliederten Titeln

TÜCS-Autor
Maike Herrmann (2002): Literatur in Comic-Adaptionen. Ein aktueller Überblick
Original-PDF (5,7 MB)
Comics haben sich längst auch der "normalen" Literatur bemächtigt - nicht nur umgekehrt, wie die weiter unten aufgeführte Arbeit von Marc Degens zeigt. Eine Vielzahl von Comic-Adaptationen höchst unterschiedlicher Werke existiert mittlerweile: Goethes "Faust" in verschiedenen Versionen, Ibsens "Nora" oder aus neuerer Literatur Paul Austers "Stadt aus Glas" (alle in der TÜCS vorhanden!) seien beispielhaft genannt.

Doch Maike Herrmanns Arbeit geht auch auf die "Illustrierten Klassiker" der 40er und 50er Jahre ein, die grafisch und erzählerisch teilweise furchterregend dennoch manch junge LeserInnen auch zum Originalwerk verführt haben.

Herrmann spricht weiter die Parodien und Nachahmungen der Weltliteratur an, die in "Walt Disneys Lustigen Taschenbüchern" zu finden sind, beispielsweise "Die Leiden des jungen Ganther".

Schließlich untersucht sie mehrere Roman-Adaptationen, nicht zuletzt "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" in der Comic-Version des grandiosen Lorenzo Mattotti, daneben Versionen zu Paul Austers "Stadt aus Glas" oder Kenneth Grahames "Wind in den Weiden". Und auch Bibel-Umsetzungen stehen zur Debatte.

Eingeleitet wird die schöne und ausgiebige, nur gelegentlich stilistisch etwas holprige Arbeit durch eine knappe Einführung in das Medium "Comic", angelehnt an den zentralen Theoretiker Scott McCloud.
Eckart Sackmann (2001): Die Veränderung in den Köpfen. Warum Comics eine ernsthafte Literatur sind und warum das niemand begreifen will Ein kleiner, aber aufschlußreicher Essay.
Germanistikstudenten der Uni Essen (2001): Seminarprojekt Comicsprache
Derzeit leider nicht erreichbar!
eine anregende Sammlung von Texten zu folgenden Themen:
  • "Historische Entwicklung und Spezifik von Mangas"
  • "Weltbilder der Familie Duck und der Simpsons mit Blick auf deren jeweilige Nähe zur Wirklichkeit"
  • "Geschichte der Mickey Mouse und deren Rezeption und Kritik in den 50-er und 60-er Jahren"
  • "Sprache in Donald Duck-Comics mit Blick auf die häufig geäußerte Kritik an der Qualität von Comicsprache"
Marc Degens (2001): "Donald Duck und die Dichter. Formen und Funktionen des Comiczitats in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur" Der Beginn des Inhaltsverzeichnisses dieser Arbeit dürfte auf den unvorbereiteten Comicneugierigen zunächst wie eine Schreckenskammer wissenschaftlicher Fachbegrifflichkeit wirken:

"1.1 Das Intertextualitätsparadigma - 1.1.1 Intertextualität und Postmoderne - 1.1.2 Eine grenzenlose Intertextualität - 1.2 Grundzüge der Kultur- und Literatursoziologie von Pierre Bourdieu - 1.2.1 Überwindung von Objektivismus und Subjektivismus - 1.2.2 Die Ökonomie der Praxis - 1.2.3 Das literarische Feld - 1.3 Intertextualität ohne Distinktion?"

Lassen Sie sich aber von Donald ermutigen. Hat er nicht oft genug bewiesen, daß man gerade auf unvertrautem Terrain phantastische rechteckige Eier finden kann? Und wer hätte denn gedacht, wie sehr das Entenhausener Volk bereits seinen Platz in der deutschen "Hochliteratur" gefunden hat!

Jedenfalls ist dies ein wunderhübscher und lehrreicher Aufsatz, in dem Donald (bei Robert Schindel) sogar sterben muß.
Ursula Quatember (2000): HOMER UND ENTENHAUSEN. Zur Antikenrezeption in den Donald-Duck-Comics von Carl Barks ein hübscher kleiner und bebilderter Artikel aus der "Zeitschrift für Archäologie", 17/XII/2000, zum Thema.
Eckart Sackmann (1998): Keine Sprechblasen "Warum wurden Sprechblasen im Comic erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts üblich, obwohl sie in der Karikatur weit früher in Gebrauch waren? Möglicherweise hängt dieses Phänomen mit der Entwicklung der Drucktechnik zusammen."

So beginnt dieser kleine Aufsatz. Und schon sind Sie mittendrin in einem Aspekt der Geschichte des Comic, der Ihnen beiläufig auch eine Ahnung verschaffen kann, daß Comics wirklich älter sind als Superman und Micky Maus (falls Ihnen das nicht längst schon klar wäre!).
Hans Ries (1998): Der böse Hundsfänger und das arme Hündlein. Bilderstreifen bei Wilhelm Busch Eine sehr exakte (aber auch etwas trocken zu lesende) Analyse zur Art und Weise, wie Buschs Bildergeschichten veröffentlicht wurden, vom Herausgeber der historisch-kritischen Ausgabe der Bildergeschichten von Wilhelm Busch (im Jahr 2002).
Heiko Geiling (1997): "'Werner, oder was?' Zur politischen Soziologie des Geschmacks am Beispiel eines Comics"

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Dies ist ein wissenschaftlicher Aufsatz. Ja. Das geht. So etwas kann man über Comics schreiben, sogar über "Werner".

Man muß nur anfangen, ungewohnte Dinge ernst zu nehmen, ohne sie todernst zu nehmen.

Oder wie Geiling es in seiner Einführung ausdrückt: "Wundern Sie sich nicht, wenn Sie im Rahmen der Geschichte mit deutlichen Klassifizierungen und mit mehr oder minder ungehörigen Beleidigungen konfrontiert werden. Es handelt sich dabei um eines der Markenzeichen von „Werner“. Sie werden sich vielleicht fragen, wo hier die sozial- oder gar politikwissenschaftliche Fragestellung angelegt sein könnte. Wenn Sie etwas Geduld haben und zunächst die Geschichte um den Comic-Helden „Werner“ lesen, wird dies alsbald zu erkennen sein."
Marianne Fix (1996): Politik und Zeitgeschichte im Comic
Original-PDF
Zusammenfassung des sehr lesenswerten Aufsatzes durch die Autorin:

"Grundlage der Untersuchung bilden in Deutschland erschienene Comics, d.h. vor allem amerikanische und französische Produktionen. Zur Darstellung des politischen Aspekts in Comics wird zunächst deren Entstehungsgeschichte und weitere Entwicklung betrachtet. Wirtschaftliche Zwänge der Herausgeber beeinflußten die Inhalte ebenso, wie zeitgeschichtliche Ereignisse und die daraus resultierenden Ideologien. Sachcomics werden aufgrund ihrer eigenen Problematik als Informationsmedien speziell behandelt. Um einen Überblick über das aktuelle Angebot sowie die Klassiker des Genres zu gewinnen, werden die Comics Themenkreisen von „Nationalsozialismus“ bis „Feminismus“ zugeordnet und dabei die verschiedenen Herangehensweisen und Motivationen der Autoren untersucht."
Horst Heidtmann (1995): "Brücke zum Lesen"? - Comics in Öffentlichen Bibliotheken
Original-PDF (35 KB)
ein älterer, aber historisch recht interessanter Text über Stellenwert und Angebot von Comics in Bibliotheken Mitte der 90er Jahre. Ein Baustein zum Verständnis der Mühseligkeit, mit der sich Comics in Deutschland ihren Platz als ernstzunehmende Literatur erkämpften (und erkämpfen!).

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